Eigenhändiges Testament in der Schweiz: Was Sie wissen müssen

24 Aug 2024
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Ann

Letzte Woche traf ich meine Nachbarin, Frau Müller, im Supermarkt. Sie erzählte mir, dass sie gerade dabei sei, ihre Angelegenheiten zu regeln und darüber nachdenkt, ihr Testament selbst zu verfassen. Das brachte mich zum Nachdenken, denn ich hatte mich selbst noch nie intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Frau Müller meinte, es sei in der Schweiz möglich, ein Testament komplett eigenhändig zu verfassen, ohne einen Notar einzuschalten. Das klang für mich zunächst etwas unsicher, aber gleichzeitig auch verlockend, da es ja einiges an Kosten sparen könnte.

Zuhause angekommen, recherchierte ich sogleich im Internet und stieß auf den Begriff des „eigenhändigen Testaments“. Offenbar ist es in der Schweiz tatsächlich möglich, seine letztwilligen Verfügungen handschriftlich festzuhalten, ohne dass es dafür zwingend der Beurkundung durch einen Notar bedarf. Das klingt zunächst einfach, aber natürlich gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit das Testament später auch tatsächlich rechtsgültig ist und den eigenen Willen widerspiegelt.

Die gesetzliche Grundlage für die eigenhändige Testamentserrichtung findet sich im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB). Dort ist genau festgelegt, welche Formvorschriften eingehalten werden müssen, damit das Testament auch tatsächlich rechtskräftig ist. So muss das Testament beispielsweise vollständig von Hand geschrieben und eigenhändig unterschrieben sein. Computergeschriebene oder maschinell erstellte Testamente sind ungültig. Zudem muss aus dem Testament klar hervorgehen, dass es sich um den letzten Willen des Verfassers handelt.

Doch trotz der vermeintlichen Einfachheit birgt die eigenhändige Testamentserrichtung auch einige Risiken. Insbesondere bei komplexeren Nachlassverhältnissen oder wenn Unsicherheiten hinsichtlich der Formvorschriften bestehen, kann es schnell zu Fehlern kommen. Ein fehlerhaftes Testament ist im schlimmsten Fall ungültig und führt zu Streitigkeiten unter den Erben. Es ist daher wichtig, sich im Vorfeld gut zu informieren und alle wichtigen Punkte zu beachten.

Um die Risiken zu minimieren, sollten Sie sich vor der Abfassung eines eigenhändigen Testaments gründlich über die gesetzlichen Vorgaben informieren. Verschiedene Informationsquellen, wie beispielsweise die Website der Schweizerischen Eidgenossenschaft oder Ratgeberliteratur, bieten hilfreiche Informationen zu den Formalitäten und Fallstricken bei der Testamentserrichtung. Bei Unsicherheiten oder komplexeren Nachlassverhältnissen empfiehlt es sich in jedem Fall, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und einen Notar oder Rechtsanwalt zu konsultieren.

Vor- und Nachteile eines eigenhändigen Testaments

Die Entscheidung, ein eigenhändiges Testament zu verfassen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sollte gut überlegt sein. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, finden Sie im Folgenden eine Gegenüberstellung der wichtigsten Vor- und Nachteile:

Vorteile	Nachteile
Kostengünstig	Fehleranfällig
Diskreter	Unsicherheiten bei komplexen Nachlassverhältnissen
Hohe Selbstbestimmung	Risiko der Ungültigkeit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein eigenhändiges Testament in der Schweiz eine gute Möglichkeit sein kann, seinen letzten Willen selbstbestimmt und kostengünstig festzulegen. Es ist jedoch wichtig, sich der Risiken und Herausforderungen bewusst zu sein und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass der letzte Wille auch tatsächlich erfüllt wird.

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