Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit - wer krank ist, gehört ins Bett und nicht an den Arbeitsplatz. Doch wann genau ist eine Krankmeldung im Job eigentlich notwendig? Und wie meldet man sich korrekt krank, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen? In diesem Artikel klären wir alle wichtigen Fragen rund um das Thema Krankmeldung im Arbeitsverhältnis.
Die Verpflichtung zur Arbeit gehört zu den zentralen Pflichten eines jeden Arbeitnehmers. Gleichzeitig hat aber jeder Arbeitnehmer auch das Recht, bei Krankheit von der Arbeit freigestellt zu werden. Dieses Recht ist im Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG) verankert.
Doch wann genau muss sich ein Arbeitnehmer krankmelden? Grundsätzlich gilt: Sobald die Arbeitsfähigkeit aufgrund von Krankheit beeinträchtigt ist, muss der Arbeitgeber unverzüglich informiert werden. Das bedeutet, der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber so schnell wie möglich mitzuteilen, dass er nicht zur Arbeit erscheinen kann.
Die Krankmeldung selbst kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen: telefonisch, per SMS, per E-Mail oder auch schriftlich per Brief. Wichtig ist jedoch, dass der Arbeitnehmer die Krankmeldung so schnell wie möglich absetzt und dabei den Grund der Arbeitsunfähigkeit nicht nennen muss. Es reicht aus, dem Arbeitgeber mitzuteilen, dass man erkrankt ist und nicht zur Arbeit kommen kann.
Die Frage, ob bereits vor Arbeitsbeginn oder erst später am Tag, lässt sich nicht pauschal beantworten. Hier kommt es auf die individuellen Gegebenheiten an. Grundsätzlich gilt jedoch: Je früher, desto besser. Denn nur so kann der Arbeitgeber sich auf die Situation einstellen und gegebenenfalls für Ersatz sorgen.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit spielt ebenfalls eine Rolle bei der Krankmeldung. Ist absehbar, dass der Arbeitnehmer länger als drei Kalendertage arbeitsunfähig sein wird, muss er dem Arbeitgeber spätestens am darauffolgenden Arbeitstag eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vorlegen. Die AU muss die Diagnose allerdings nicht enthalten und dient lediglich als Nachweis für den Arbeitgeber, dass der Arbeitnehmer tatsächlich arbeitsunfähig erkrankt ist.
Vor- und Nachteile einer schnellen Krankmeldung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Der Arbeitgeber kann sich frühzeitig auf die Abwesenheit einstellen und ggf. Ersatz finden. | Eventuelle Unannehmlichkeiten, wenn die Erkrankung nur von kurzer Dauer ist. |
Rechtliche Absicherung des Arbeitnehmers. |
Bewährte Praktiken bei einer Krankmeldung
Um die Krankmeldung so reibungslos wie möglich zu gestalten, haben wir einige bewährte Praktiken für Sie zusammengestellt:
- Informieren Sie Ihren Arbeitgeber so schnell wie möglich über Ihre Erkrankung und die voraussichtliche Dauer Ihrer Abwesenheit.
- Halten Sie sich an die Meldepflicht Ihres Arbeitsvertrages und/oder der Betriebsvereinbarung.
- Reichen Sie die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) fristgerecht bei Ihrem Arbeitgeber ein.
- Verhalten Sie sich während Ihrer Krankheit genesungsfördernd und vermeiden Sie alles, was Ihre Genesung verzögern könnte.
- Informieren Sie sich regelmäßig bei Ihrem Arbeitgeber über den aktuellen Stand der Dinge im Unternehmen.
Häufig gestellte Fragen zur Krankmeldung
Was ist, wenn ich mich nicht krankmelden kann, weil ich z.B. bewusstlos bin?
In dringenden Fällen, in denen die Krankmeldung durch den Arbeitnehmer selbst nicht möglich ist, muss dies schnellstmöglich durch Familienangehörige, Freunde oder Mitbewohner erfolgen.
Muss ich meinem Arbeitgeber den Grund für meine Krankheit nennen?
Nein, Sie sind nicht verpflichtet, Ihrem Arbeitgeber die Diagnose oder Details zu Ihrer Erkrankung mitzuteilen.
Kann ich während meiner Krankschreibung verreisen?
Grundsätzlich ja, allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Reise Ihrer Genesung nicht im Wege steht. Im Zweifelsfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und Ihrem Arbeitgeber halten.
Was passiert, wenn ich während meiner Krankschreibung bei der Arbeit angetroffen werde?
Dies kann arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Kündigung haben.
Kann ich während meiner Krankschreibung gekündigt werden?
Ja, auch während einer Krankschreibung ist eine Kündigung möglich. Allerdings gelten hier besondere Voraussetzungen und Fristen.
Darf mein Arbeitgeber mich während meiner Krankschreibung kontaktieren?
Grundsätzlich nein, allerdings kann es Ausnahmen geben, z.B. wenn wichtige Informationen ausgetauscht werden müssen.
Was passiert mit meinem Urlaubsanspruch, wenn ich krank bin?
Ihr Urlaubsanspruch wird durch eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit nicht gemindert.
An wen kann ich mich bei Fragen zur Krankmeldung wenden?
Bei Fragen zur Krankmeldung können Sie sich an Ihren Hausarzt, Ihre Krankenkasse oder einen Fachanwalt für Arbeitsrecht wenden.
Fazit
Die korrekte Krankmeldung bei Arbeitsunfähigkeit ist essentiell für ein gutes Arbeitsverhältnis. Durch eine rechtzeitige und formgerechte Krankmeldung schützen Sie sich vor rechtlichen Konsequenzen und ermöglichen Ihrem Arbeitgeber, sich auf Ihre Abwesenheit einzustellen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt oder einem Fachanwalt für Arbeitsrecht halten, um auf Nummer sicher zu gehen.
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